Fuchs-Sebastian
— Frank Orthey 2022/03/05 11:55
Geschichte
Basisbeitrag von Frank Orthey auf Grundlage von Informationen von Joachim Ohlinger
Nach seinem Ausscheiden bei Porsche 1965 arbeitete Heinz Fuchs für drei Monate bei der Firma Sebastian in Weinheim. Dort baute er drei oder vier Formel Vau-Rennwagen mit gebrauchter Technik. Sebastian-Typenschild, vermutlich am zweiten Auto
Ein Fahrzeug baute Fuchs mit Längslenkern aus Flachmaterial. Die Wagen hatten Dreieckstanks hinter den Sitzen. Die zunächst verwendete Vier-Rohr-Auspuffanlage wurde zu einer 4-in1-Auspuffanlage mit einer Rohrlänge von 80 cm und einem Rohr-Durchmesser von 36/38 mm weiterentwickelt. Zwei der Fahrzeuge hatten eine Karosserie mit einem Bürzel hinten. Interessante Details am Fuchs-Sebastian, vermutlich am zweiten Auto
Für den Rahmen wurden Rohre 30 mm x 1 mm verwendet, die Stoßdämpfer kamen von Motorrädern. Lenkräder baute die Firma Bross in Stuttgart in Einzelanfertigung. Die bei Sebastian entstandenen Fahrzeuge hatten laut Heinz Fuchs keine Rahmennummern (das Foto unten zeigt allerdings ein Typenschild). Die späteren „Füchse“ hatten die Rahmennummer hinten rechts. Der eingebaute Sitz, so Fuchs, sei baugleich mit den 60 Sitzen, die er für die Frankfurter Diskothek „Dorian Gray“ gebaut habe (im Gesprächsprotokoll von Joachim Ohlinger heißt die Diskothek allerdings „Doris Day“ - womöglich ein Erinnerungs- oder Übertragungsfehler). Hinten hatten die Fahrzeuge einen „Rammschutz“-Bügel, der dem Schutz des Schaltgestänges vor allzu forsch oder böswillig auffahrenden Mitbewerbern dienen sollte. Die ersten Ansaugtrichter fertigte Fuchs aus Alurohren von Hand. Die Nachlaufverstellung an der Vorderachse diente zur Ermittlung der optimalen Nachlaufeinstellung für die folgenden zu bauenden Fahrzeuge. (Quelle: Gesprächsprotokoll von Joachim Ohlinger mit Heinz Fuchs am 10.03.2011)
Bauzeit/Baujahre
1965
Typen und Technik
Konstrukteur(e)
Heinz Fuchs
Anzahl der gebauten FV- und Super-Vau-Fahrzeuge
3 - 4
Firmensitz- und Adresse (historisch, aktuell)
Weinheim/B.
Quellen, Bücher, Websites
Thomas Keßler/Frank Michael Orthey/Lothar Panten: Formel Vau und Super Vau. Die Geschichte eines Rennsport-Welterfolgs. View-Verlag, 2. Auflage Bonn 2017