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RMS (D)

Frank Orthey 2022/01/07 14:28

Rizza RMS-Jet von Torsten Kornmeyer am Nürburgring (im Hintergrund: sein Bruder Dirk im Schwesterfahrzeug)

Basisbeitrag von Prof. Dr. Ralph Pütz

Der passionierte Rennfahrer Matthias Richly, bis heute Streckensprecher der Formel 1 in Monaco, hatte seinen „Orange Mamba“ getauften Rennwagen im Jahr 2002 in Südafrika bauen lassen – dort, wo bis heute noch die Formula Vee als Rennserie floriert. Betreut wurde das Fahrzeug unter anderem von Ignazio Rizza, einem später erfolgreichen Konstrukteur, mit Dipl.-Ing. Peter Völk, der später ebenfalls als Konstrukteur in Erscheinung treten sollte, und Bernd Baumeister. Anschließend wurde das Auto an Winfried Kornmeyer verkauft, was den Einstieg der Familie Kornmeyer – Vater Winfried mit den Söhnen Torsten und Dirk – in den Rennsport bedeutete. Die beiden Söhne sollten später jeweils noch für das familieneigene Greenmamba-Racing-Team die deutsche Formel-V-Meisterschaft gewinnen. Ignazio Rizza, Inhaber einer Autowerkstatt und selbst aktiver und erfolgreicher Formel-V-Pilot, war darüber hinaus auch schon seit geraumer Zeit als gefragter Motorentuner für Fahrzeuge verschiedener Teams in Erscheinung getreten.

Die Orange Mamba als Wegbereiter der späteren Rizza RMS-Rennwagen

Im Jahr 2006 wagten Ignazio Rizza und Peter Völk dann als Rennwagenkonstrukteure einen Paradigmenwechsel und bauten zwei Formel-V-Rennwagen auf der Basis eines Tatuus Carbon-Monocoques aus der Formel Renault 2000 auf, die der Formel-3-Zertifizierung entsprachen. Einerseits ein enormer Sicherheitsgewinn, aber andererseits auch ein Quantensprung zu investiven Kosten, die die Formel Vau in die Nähe der damaligen Formel 3 rückten. Dies führte zu einem großen Aufstand in der Formel-V-Community, so dass nach zwei Fahrzeugen dieser Art Schluss sein sollte mit jener Konstruktionsweise.

Die Tatuus-Konstruktion verfügte an der Vorderachse über eine Pushrod-Kinematik mit Mono-Feder/Dämpfer. Diese Fahrzeuge mit der Bezeichnung RMS-Jet (RMS für Rizza Motor Sport) bewährten sich in zweierlei Weise. Zum einen gewann damit Torsten Kornmeyer im Jahr 2008 die deutsche Meisterschaft in der Formel V, zum anderen überstand Dirk Kornmeyer im Schwesterfahrzeug einen schweren Unfall 2008 in Zandvoort völlig unverletzt dank des stabilen Carbon-Monocoques.

Im Jahr 2009 verkaufte Ignazio Rizza schließlich sein komplettes Know-how nebst Unterlagen an das Greenmamba-Team von Winfried Kornmeyer. Daraufhin wurde die Marke KOGO geschaffen.

Vorderradaufhängung des RMS-Jet mit Pushrod-Mono-Federbein

Hinterradaufhängung des RMS-Jet mit Pushrod-Mono-Federbein. Gut erkennbar: der große Diffusor

Das restaurierte, neu lackierte Carbon-Fahrzeug Tatuus RMS-Jet am Nürburgring 2014 – eines von nur zweien in der Geschichte der Formel Vau mit CFK-Monocoque

2006

Einzige Formel Vau-Konstruktion mit Carbon Monocoque (Tatuus)

Ignazio Rizza und Peter Völk auf Tatuus-Basis

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Thomas Keßler/Frank Michael Orthey/Lothar Panten: Formel Vau und Super Vau. Die Geschichte eines Rennsport-Welterfolgs. View-Verlag, 2. Auflage Bonn 2017 (Auszug S. 380 - 387)

Prof. Dr. Ralph Pütz

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  • Zuletzt geändert: 2022/01/08 15:16
  • von frankorthey